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1
E-Scooter nach Mitte.
Die Gummigriffe kleben und riechen betörend nach Knoblauch-Scharf.
Einer dieser mäßig beschleunigten Vormittage in einem dieser halbwegs prachtvollen Viertel, die jede Hauptstadt in ihrer Mitte beherbergt und die der Alltag langsam zu einer feinstkörnigen Melange aus Tourismus, Verwaltung, Franchisenehmern und Pendelnden sandstrahlt.
Nur selten bleibt das Auge hängen, krallt sich kurz ein Eindruck im Vorübergleiten fest.
Ein vermutlich-Tinder-Date ist einer davon: zwischen vorbei schießenden Fahrrädern ein interessiert aufgestützter Ellbogen, verträumte Geste wohl auch, Augenaufschlag, warme Nervosität, aneinander reibende Kniescheiben bestimmt, eine Zukunft flackert auf:
Ich fühle mich hier heute wohl.
Tempo zwölf auf Kopfsteinpflaster:
Kiefergelenksmassage, Steißbeinbelastungstraining.
Mir ist allerdings total warm.
Alles ist vielmehr klitschnass.
Ich bremse ruckartig, ziehe meine Daunenjacke aus.
Nach zwei Minuten zittere ich am ganzen Körper!
Ich bremse ruckartig, ziehe meine Daunenjacke wieder an.
Alles wird klitschnass.
Die Gummigriffe kleben und riechen betörend nach Knoblauch-Scharf.
Einer dieser mäßig beschleunigten Vormittage in einem dieser halbwegs prachtvollen Viertel, die jede Hauptstadt in ihrer Mitte beherbergt und die der Alltag langsam zu einer feinstkörnigen Melange aus Tourismus, Verwaltung, Franchisenehmern und Pendelnden sandstrahlt.
Nur selten bleibt das Auge hängen, krallt sich kurz ein Eindruck im Vorübergleiten fest.
Ein vermutlich-Tinder-Date ist einer davon: zwischen vorbei schießenden Fahrrädern ein interessiert aufgestützter Ellbogen, verträumte Geste wohl auch, Augenaufschlag, warme Nervosität, aneinander reibende Kniescheiben bestimmt, eine Zukunft flackert auf:
Ich fühle mich hier heute wohl.
Tempo zwölf auf Kopfsteinpflaster:
Kiefergelenksmassage, Steißbeinbelastungstraining.
Mir ist allerdings total warm.
Alles ist vielmehr klitschnass.
Ich bremse ruckartig, ziehe meine Daunenjacke aus.
Nach zwei Minuten zittere ich am ganzen Körper!
Ich bremse ruckartig, ziehe meine Daunenjacke wieder an.
Alles wird klitschnass.
2
Here’s looking at who
Drive-by Speedcat side-eye,
I wonder whether things were more open before the invention of bolted doors
Or closed even more tightly.
Things, I mean: people, too, the most voyeuristic of moving matter,
Playing the old vs game
One endless circular afternoon.
Your shoe game and mine, the ultimate threshold
But hey:
It’s better not to go in sometimes, anyway.
Sharp wind drive-by poplar-pollen sore eye.
Drive-by Speedcat side-eye,
I wonder whether things were more open before the invention of bolted doors
Or closed even more tightly.
Things, I mean: people, too, the most voyeuristic of moving matter,
Playing the old vs game
One endless circular afternoon.
Your shoe game and mine, the ultimate threshold
But hey:
It’s better not to go in sometimes, anyway.
Sharp wind drive-by poplar-pollen sore eye.
3
Ich akzeptiere mich wie ich bin und bekomme bald Hunger!
Muss am Duft liegen, der mir unentwegt in die Nase steigt.
Daher werfe ich den scheiß Scooter in die Spree und gehe zu einem dieser schaurigen Berliner Bäcker mit nur Schrippen im Angebot; Schrippen mit glattpolierter Oberfläche, wie in Plastik geschweißt, an der die Zunge hängen bleiben kann wie an gefrorenen Laternenmasten, und dann schmeckt man eine Weile gar nichts und danach dafür besonders viel.
Radikalkurort Berlin.
Die Wahl ist einfach:
Mettschrippe mit Zwiebel mal zwei.
Setze mich vor die Tür, Plastikflechtstuhl, hinlänglich trocken.
Das Mettbrötchen mit Zwiebeln schmeckt mir.
Wenn man sich Zwiebel unter den Fuß reibt, passiert Folgendes:
Im Mundraum schmeckt man Zwiebel.
Wenn einem jemand den Hals küsst, schmecken sie Zwiebel.
Jegliche körperliche Äußerung wird Zwiebel.
Unterm Fuß ist geriebene Zwiebel.
Im Mülleimer neben dem improvisierten Schreibtisch aus Sperrholz liegt Zwiebel. Beziehungsweise ihre Schale.
Unter den Fingernägeln auch.
Die Welt wird eine vielschichtigere. Man entwickelt Interesse für die darunter liegenden Dinge.
Pablo Neruda lächelt und sieht total harmlos dabei aus, obwohl er schon so lange tot ist.
Ich beschließe, den Rest des Wegs zu laufen. Die Stadt fühlt sich ganz weich an. Mal sehen, ob sie schon keimt. Ist schließlich Frühling.
Muss am Duft liegen, der mir unentwegt in die Nase steigt.
Daher werfe ich den scheiß Scooter in die Spree und gehe zu einem dieser schaurigen Berliner Bäcker mit nur Schrippen im Angebot; Schrippen mit glattpolierter Oberfläche, wie in Plastik geschweißt, an der die Zunge hängen bleiben kann wie an gefrorenen Laternenmasten, und dann schmeckt man eine Weile gar nichts und danach dafür besonders viel.
Radikalkurort Berlin.
Die Wahl ist einfach:
Mettschrippe mit Zwiebel mal zwei.
Setze mich vor die Tür, Plastikflechtstuhl, hinlänglich trocken.
Das Mettbrötchen mit Zwiebeln schmeckt mir.
Wenn man sich Zwiebel unter den Fuß reibt, passiert Folgendes:
Im Mundraum schmeckt man Zwiebel.
Wenn einem jemand den Hals küsst, schmecken sie Zwiebel.
Jegliche körperliche Äußerung wird Zwiebel.
Unterm Fuß ist geriebene Zwiebel.
Im Mülleimer neben dem improvisierten Schreibtisch aus Sperrholz liegt Zwiebel. Beziehungsweise ihre Schale.
Unter den Fingernägeln auch.
Die Welt wird eine vielschichtigere. Man entwickelt Interesse für die darunter liegenden Dinge.
Pablo Neruda lächelt und sieht total harmlos dabei aus, obwohl er schon so lange tot ist.
Ich beschließe, den Rest des Wegs zu laufen. Die Stadt fühlt sich ganz weich an. Mal sehen, ob sie schon keimt. Ist schließlich Frühling.
4
Bajo el mismo casi-sol
Otro hueco casi-mío gatea por el aire:
Húmedo, denso, olor a cicatrices recién pintadas y pescado descongelado en platos pegados en plazas rellenas,
Tú en la pinche bici y yo, pues yo: atrapado en el casi-infinito de las rotondas.
Me pregunto:
Si esa cosa de caminar sonámbulo solo ocurre de noche?
Porque si no, hay que decir
Al alcalde o a alguien que sepa de alumbrado público:
Que aqui, digo aqui abajo
De lucidez queda bien poco,
Pero de esa empanada de ansiedad:
Ay, bastante.
Otro hueco casi-mío gatea por el aire:
Húmedo, denso, olor a cicatrices recién pintadas y pescado descongelado en platos pegados en plazas rellenas,
Tú en la pinche bici y yo, pues yo: atrapado en el casi-infinito de las rotondas.
Me pregunto:
Si esa cosa de caminar sonámbulo solo ocurre de noche?
Porque si no, hay que decir
Al alcalde o a alguien que sepa de alumbrado público:
Que aqui, digo aqui abajo
De lucidez queda bien poco,
Pero de esa empanada de ansiedad:
Ay, bastante.
5
De noche, tengo doce columnas vertebrales.
Doce columnas que bailan, a mis espaldas!,
La una con la otra
Y a veces todas las vértebras se reúnen y se mezclan para, pues, olvidar quienes son.
Es como un lido de serpientes o bien una orgía, pero de muy buen gusto y sin ruido ninguno. Yo creo que, cuando me levanto, muchas veces me levanto con la columna distinta al día anterior.
Pero de eso no me doy cuenta, porque solas, todas las columnas son iguales, y completamente calladas.
Es que: de día, no bailo. No me atrevo a bailar nunca.
Mi columna se siente sola en mi espalda, creo, y vamos bien tristes y derechitos al trabajo o a aquella cantina seca.
Y cuando, en otoño, los días se ponen más y más cortos en Berlín (hasta que ya casi no se nota el sol entre nubes y correos), me alegro mucho: claro, porque cuando se acerca la noche, también se me acercan las once columnas nocturnas, burlándose entre ellas, fuera de mi vista.
Sí, a veces me pregunto para qué sirven los días, tan aburridos e indistinguibles. Pero hombre: el día es la única columna en las espaldas de la noche.
Lo ves?
Doce columnas que bailan, a mis espaldas!,
La una con la otra
Y a veces todas las vértebras se reúnen y se mezclan para, pues, olvidar quienes son.
Es como un lido de serpientes o bien una orgía, pero de muy buen gusto y sin ruido ninguno. Yo creo que, cuando me levanto, muchas veces me levanto con la columna distinta al día anterior.
Pero de eso no me doy cuenta, porque solas, todas las columnas son iguales, y completamente calladas.
Es que: de día, no bailo. No me atrevo a bailar nunca.
Mi columna se siente sola en mi espalda, creo, y vamos bien tristes y derechitos al trabajo o a aquella cantina seca.
Y cuando, en otoño, los días se ponen más y más cortos en Berlín (hasta que ya casi no se nota el sol entre nubes y correos), me alegro mucho: claro, porque cuando se acerca la noche, también se me acercan las once columnas nocturnas, burlándose entre ellas, fuera de mi vista.
Sí, a veces me pregunto para qué sirven los días, tan aburridos e indistinguibles. Pero hombre: el día es la única columna en las espaldas de la noche.
Lo ves?
6
Cher Guillaume
J’ai coupé la satisfactour
L’été est court (souviens-t’en)
Nous ne nous baiserons plus toujours
Odeur poubelle, fumée des fours:
Vas-y, lève-toi, soleil méchant!
J’ai coupé la satisfactour
L’été est court (souviens-t’en)
Nous ne nous baiserons plus toujours
Odeur poubelle, fumée des fours:
Vas-y, lève-toi, soleil méchant!
7
Ich hasse überfüllte Busse bis zur völligen Selbstaufgabe.
Ich habe nie so leidenschaftlich ein gutes Essen geliebt wie ich volle Busse hasse:
Ein langsam und ruckartig fahrendes Gefängnis betrieben von sich selbst recycelnden Abdämpfen. Hände umschließen antiergonomische glitschige Objekte, Speck der Äonen, Schweiß der Milchstraße.
Zumal bin ich immer der einzige, der derart klaustrophob wird im Bus, und die Peinlichkeit potenziert die Qual des Fahrens, die ja völlig objektiv für jeden nicht vollkommen Ignoranten besteht, ungemein.
Es ist Oktober, ein klein bisschen kühl, daher wird der Bus (40min geradeaus) voller Spätpubertierender mit Sterni-Fahne ratternd und scheppernd auf dreißig Grad hochgeheizt.
Wenn ein ÖPNV das erste Mal in der Saison heizt, fühlt sich das an wie das Ausklopfen eines auf dem Dachboden vergessenen Teppichs in dem unlängst ein Marder rottend starb mithilfe rostiger Gerätschaften stundenlang vor meinen Schleimhäuten.
Ich stehe auf diesem schunkelnden Rondell inmitten des biegsamen Zentralrüssels.
Ich merke meiner bezaubernden Begleitung gegenüber kurz und deutlich an, dass ich wohl nicht mehr lange zu leben hätte.
Sie meint, ich sei jetzt liebevoll in die Arme zu schließen.
Dabei tapst sie mir auf den Fuß, schreckt hoch und haut mir den wundervollen Hinterkopf an die Nase, mein Kaffee spritzt über Hand und Schuhe.
Ich fühle mich hiervon verhältnismäßig erfrischt.
Ich habe nie so leidenschaftlich ein gutes Essen geliebt wie ich volle Busse hasse:
Ein langsam und ruckartig fahrendes Gefängnis betrieben von sich selbst recycelnden Abdämpfen. Hände umschließen antiergonomische glitschige Objekte, Speck der Äonen, Schweiß der Milchstraße.
Zumal bin ich immer der einzige, der derart klaustrophob wird im Bus, und die Peinlichkeit potenziert die Qual des Fahrens, die ja völlig objektiv für jeden nicht vollkommen Ignoranten besteht, ungemein.
Es ist Oktober, ein klein bisschen kühl, daher wird der Bus (40min geradeaus) voller Spätpubertierender mit Sterni-Fahne ratternd und scheppernd auf dreißig Grad hochgeheizt.
Wenn ein ÖPNV das erste Mal in der Saison heizt, fühlt sich das an wie das Ausklopfen eines auf dem Dachboden vergessenen Teppichs in dem unlängst ein Marder rottend starb mithilfe rostiger Gerätschaften stundenlang vor meinen Schleimhäuten.
Ich stehe auf diesem schunkelnden Rondell inmitten des biegsamen Zentralrüssels.
Ich merke meiner bezaubernden Begleitung gegenüber kurz und deutlich an, dass ich wohl nicht mehr lange zu leben hätte.
Sie meint, ich sei jetzt liebevoll in die Arme zu schließen.
Dabei tapst sie mir auf den Fuß, schreckt hoch und haut mir den wundervollen Hinterkopf an die Nase, mein Kaffee spritzt über Hand und Schuhe.
Ich fühle mich hiervon verhältnismäßig erfrischt.
8
How could you feel
The sweet-silent triumph of watching things happen again
If you prevented them from happening?
The sweet-silent triumph of watching things happen again
If you prevented them from happening?
9
J’ai pas les mots, mais j’ai la force
Pleure le vent de l’Ouest
Ce paradeur-là
En me frappant le visage
Avec ses jambes enormes.
J’ai pas les mots, mais j’ai la façon
Murmure la p’tite brise de l’Est
Mignonne et nébuleuse
En attendant, assise sur moi,
Les mains bleues jointes.
Pleure le vent de l’Ouest
Ce paradeur-là
En me frappant le visage
Avec ses jambes enormes.
J’ai pas les mots, mais j’ai la façon
Murmure la p’tite brise de l’Est
Mignonne et nébuleuse
En attendant, assise sur moi,
Les mains bleues jointes.
10
Man hatte sich das Ende irgendwie spektakulärer vorgestellt.
Ein Leuchten im Himmel; herabstürzendes Gestein von unerklärlich weit her; metallisch schepperndes Gelächter eines galaktischen Superhirns, das so dermaßen klug wäre, dass man es für doof hielte; surrende Ufos über dem staunenden Nevada; Feuer aus dem Wasserhahn.
Man hatte sich das Ende endgültiger vorgestellt, und auch ein bisschen erzählenswerter.
Auch wenn keiner mehr drüber hätte erzählen können: das wär’s der Menschheit allgemein schon wert gewesen, wa.
Und daran ist nur Homer Schuld.
Ein Leuchten im Himmel; herabstürzendes Gestein von unerklärlich weit her; metallisch schepperndes Gelächter eines galaktischen Superhirns, das so dermaßen klug wäre, dass man es für doof hielte; surrende Ufos über dem staunenden Nevada; Feuer aus dem Wasserhahn.
Man hatte sich das Ende endgültiger vorgestellt, und auch ein bisschen erzählenswerter.
Auch wenn keiner mehr drüber hätte erzählen können: das wär’s der Menschheit allgemein schon wert gewesen, wa.
Und daran ist nur Homer Schuld.
11
Out of the very many things in life that I do not want,
What I want the least
Are your recommendations: where to eat what to read where to shop what to see;
Closely followed
And at times surpassed by
Your symbolic presents: empty echo of a common road not taken, trash that has to be kept, stuff that affirms nothing but the existence of a fundamental surplus;
Out of the very many things in life that I want
The things I want the most
Are my very own ignorance, this utterly private emptiness.
What I want the least
Are your recommendations: where to eat what to read where to shop what to see;
Closely followed
And at times surpassed by
Your symbolic presents: empty echo of a common road not taken, trash that has to be kept, stuff that affirms nothing but the existence of a fundamental surplus;
Out of the very many things in life that I want
The things I want the most
Are my very own ignorance, this utterly private emptiness.
12
Almost every human being, at some point in their lives, at least dreams of having/ owning/running a bar (at some point in their lives), but
-most forget all about it while drinking
-some give it a shot and quickly escape to rehab/a less dangerous profession
-some try and succeed
-some try and die
-some are from Munich and never dream of anything at all, except getting a hair transplant without Father judging them.
-most forget all about it while drinking
-some give it a shot and quickly escape to rehab/a less dangerous profession
-some try and succeed
-some try and die
-some are from Munich and never dream of anything at all, except getting a hair transplant without Father judging them.
13
Ich bin zufrieden mit meinem ungewohnt ausgeruhten Pandemiekörper.
Die Stadt-Haut, für ihre bescheidenen Verhältnisse, sie strahlt!
Die morgendlichen Dehnübungen für Frührentner, der morgendliche warme gesalzene Limettensaft, das morgendliche überhaupt-Aufstehen machen sich bemerkbar.
Ach wie aufrecht ein Mensch laufen kann!
Ach wie sich die Schulterblätter aneinander schmiegen!
Wie die Opernatmung wieder funktioniert, sich zunächst Bauch dann Busen bebend erheben!
Ein Ton erklingt, das Brustbein schwingt, das Zäpfchen auch!
Oh Identität!
Ich koche Nudeln im Geiste! Und nackt!
Ach wie markisenhaft sich die sorgfältig gecremten Wangen in die Mittagssonne fügen!
Wie elegant ich mir das rohe Rind auf der Gabel zum Mund führe mit der verfickten Nil noch in der linken Hälfte des Kauapparats!
Geil! Und Senf im Schnörres!
Ach Mandelaugen des Cupcake-Shops, den ich nie betreten werde, aber immer ein hunderte Meter tiefes Loch hinein starre: konkave Fleischwerdung des Sündenpfuhls im Gegenteiligen.
Ach es ist ein geballtes Diesseits in meinem Busen.
Silberne Birken an der Weggabelung.
Keine Transzendenz, kein Heil,
Dafür kaltes Bier.
Lese eine Seite Kippi in Rio (auch er hat gute Laune) und gehe schnellstens pennen.
Die Stadt-Haut, für ihre bescheidenen Verhältnisse, sie strahlt!
Die morgendlichen Dehnübungen für Frührentner, der morgendliche warme gesalzene Limettensaft, das morgendliche überhaupt-Aufstehen machen sich bemerkbar.
Ach wie aufrecht ein Mensch laufen kann!
Ach wie sich die Schulterblätter aneinander schmiegen!
Wie die Opernatmung wieder funktioniert, sich zunächst Bauch dann Busen bebend erheben!
Ein Ton erklingt, das Brustbein schwingt, das Zäpfchen auch!
Oh Identität!
Ich koche Nudeln im Geiste! Und nackt!
Ach wie markisenhaft sich die sorgfältig gecremten Wangen in die Mittagssonne fügen!
Wie elegant ich mir das rohe Rind auf der Gabel zum Mund führe mit der verfickten Nil noch in der linken Hälfte des Kauapparats!
Geil! Und Senf im Schnörres!
Ach Mandelaugen des Cupcake-Shops, den ich nie betreten werde, aber immer ein hunderte Meter tiefes Loch hinein starre: konkave Fleischwerdung des Sündenpfuhls im Gegenteiligen.
Ach es ist ein geballtes Diesseits in meinem Busen.
Silberne Birken an der Weggabelung.
Keine Transzendenz, kein Heil,
Dafür kaltes Bier.
Lese eine Seite Kippi in Rio (auch er hat gute Laune) und gehe schnellstens pennen.
Quatrolingual, spontaneous observations of urban life. Published in Kennedy Magazine.
Photography: Ferry Mohr
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